Tim Norris (Großbritannien)

Habitat (BankART)

norris habitat work in progress    

Tim Norris (Großbritannien)

Habitat (BankART)

norris habitat work in progress    

Biografie

1972 geb. in London

1995 Graduiert an der Canterbury School of Art

Mitglied in der königl. Britischen Vereinigung der Bildhauer

Gestaltet großformatige Außenskulpturen aus, wenn möglich, einheimischen Naturmaterialien in Verbindung mit Recycling und technischen Materialien. So schafft er inspirierende Umgebungen für die Öffentlichkeit zum entspannen, plaudern und genießen.

Katalog (Deutsch)

Der deutsche Biologe und Philosoph Ernst Haeckel (1834 – 1919) schlug als Erster das Konzept des Biotops vor: ein Gebiet in dem Leben existiert, eine biologische Gemeinschaft. Die wunderbaren Lithografien in seinem Buch Kunstformen der Natur zeigen mit erstaunlicher Klarheit eine Vielfalt von mikroskopischen Lebensformen. Indem er diese Formen, die zu klein sind, um sie mit dem bloßen Auge zu erkennen, vergrößert darstellt, helfen Haeckels Illustrationen dabei, unsere zerbrechlichen und komplexen Beziehungen zu allem Lebendigen zu erkennen.

Angeregt durch moderne botanische Fotografien von Wildbienen- Pollen, die mit einem Elektronenmikroskop der Universität Darmstadt aufgenommen wurden, wollte ich gerne dasselbe Gefühl von Ehrfurcht vor den Wundern der Natur vermitteln. Ich wollte die komplexen und zerbrechlichen Baumerkmale von Wildbienen-Pollen zeigen und wiedergeben, als Symbol für die vielfältige und faszinierende Fauna und Flora Darmstadts und über die symbiotische Beziehung zwischen Standort und Material nachdenken.

Die Form, Größe und die Materialien der Skulptur sind bestimmt durch die Umgebung, zum Beispiel die Topografie, die Größe der umgebenden Bäume und die Lichtqualität. Die harte äußere Schale ist aus Birkenrinde, die vom Waldboden aufgesammelt wurde. Weide und Stahl habe ich benutzt, um den tragenden Rahmen zu bauen. Ein runder, gewebter Weidensitz umgibt die Innenwand.

Die Arbeit ist ein Habitat in Form einer interaktiven Skulptur. Ein gemeinschaftlicher Lebensplatz oder ein Biotop (Bios=Leben, Topos=Platz), das es dem Betrachter erlaubt, im Inneren und um die skulpturale Form herumzuwandern. Es ist ein Platz zum Nachdenken oder um sich zu treffen, beleuchtet vom gesprenkelten Licht des Waldes, in dessen Schutz man rasten kann, bevor man weitergeht.

Catalog (English)

The German biologist and philosopher Ernst Haeckel (1834 – 1919) first advocated the concept of a biotope – an area where life lives, a biological community. His beautiful lithographic plates in his book ‘Kunstformen der Natur’ show a multitude of microscopic life forms with astonishing clarity. By magnifying these natural forms, too small to see with the naked eye, Haeckel’s’ illustrations help emphasise our fragile and complex relationship to all living things.

Inspired by modern botanical photographs of Wild Bee Pollen, taken with a scanning electron microscope at Darmstadts University, I wanted to communicate this same sense of awe and wonder. I wanted to record and reveal the complex, and fragile structural characteristics of wild bee pollen as a symbol of Darmstadt’s varied and fascinating flora and fauna and reflect on the symbiotic relationship between the ‘site and the materials’.

The sculptures form, size and materials, is dictated by its surroundings, for example the elevation of the land, the spacing of the trees and the quality of the light. The tough outer shell is made from Birch bark collected from the forest floor. Willow and steel was used to create the structural framework. A circular, woven, willow seat, wraps around the internal wall.

This work is an interactive sculptural ‘Habitat’. A communal ‘Life Place’ or ‘Biotope’ (bios = ‘life’ and topos = ‘place’) that allows the viewer/s to wander inside and around the ‘Sculptural Form’. This is a ‘place’ of contemplation or ‘gathering space’, lit by the dappled light of the forest, where one can rest within its shelter before moving on.