Linda Molenaar (Niederlande)
Bumbus
Performance und Bumbus Nest
Installation
Biografie
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1972 geb. in Beverwijk, Holland
lebt u. arbeitet in Amsterdam
1993 - 1997 Kunstakademie Constantijn Hygens, Bachelor of Arts
1998 Intership Jan Fabre (Angelos), Antwerpen Belgien
DasArts, Amsterdam – Studium
Performing Art
– Diplom Master of Art Katalog (Deutsch)
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Ich möchte mit meiner Arbeit darauf aufmerksam machen, dass es um die Bienenpopulationen und die Blütenbestäubung in der Welt nicht gut bestellt ist. Die Hummel zählt auch zu den Bienen, sie ist sogar die meistverbreitete, die wir kennen:
Bombus terrestris
die Erdbiene. Ich habe mein Kostüm in Alvic in Norwegen genäht und dabei versucht, so realitätsnah wie möglich zu sein. In Darmstadt habe ich dann die Körbe und das Nest dazu hergestellt. Diese Körbe sind authentisch aus biologischem Roggen geflochten, der üblicherweise für Bienenkörbe verwendet wird. Ich habe das Roggenstroh mit Weide befestigt, beide Materialien kommen aus der näheren Umgebung von Darmstadt.Etwa drei Wochen lang habe ich jeden Tag ca. 9 Stunden im Waldkunstzentrum daran gearbeitet. Roger Rigorth hat mir die entsprechenden Techniken beigebracht, kleine Tricks und Kniffe dieser arbeitsintensiven Handwerkskunst. Es begann mit einem großen wirren Haufen aus Roggenstroh, der sortiert werden musste in Roggenähren und Stroh, das zu kleine Bündel gebunden wurde. Dann musste die Weide entblättert und in drei Teile zerteilt werden; anschließend reinigte ich sie und bog sie in Form. Einfache, aber spezielle Werkzeuge mussten mit Geduld eingesetzt werden. Langsam, aber sicher wurden die Körbe größer, bis sie schließlich benutzbare Gegenstände wurden.
Als Hummel bewege ich mich ungefähr zehn Minuten lang langsam auf vier Beinen durch das Buschwerk. Meine Proportionen sind verwirrend im Wald, sie scheinen wirklich zu sein und wecken die Neugier. Ich wirke klein, weil ich weit weg bin. Die sorgfältigen, langsamen Sammelbewegungen erstaunen das Publikum:
Habe ich diese schöne Kreatur jemals aufmerksam genug betrachtet?
Die Körbe dienen dazu, Pollen einzusammeln, sie haben auch die Form von Pollen. Traurig ist nur, dass ich nichts finden kann. Also hebe ich einige Steine, Blätter und Äste auf. Weil ich in einer so verwundbaren Situation bin, gibt es Menschen im Publikum, deren Hilfsinstinkte geweckt werden. Das ist ein erstaunlicher Vorgang: Ganz langsam beim Hinuntersteigen wächst dieser bezaubernde Effekt. Das Publikum, das gebeten wurde leise zu sein, lässt sich auf die Situation ein und teilt mit mir die Illusion. Die Menschen vertrauen sich meiner Realität an, ich habe sie überzeugt, weil sie ein großartiger Ort ist. Mit fast leeren Körben verschwinde ich lautlos in meinem Nest.Mit einigem Stolz wage ich zu sagen, dass die Hummel- Performance an Hunden und Kindern gut erprobt ist, denn das Experiment ist sehr realistisch. Lautes Bellen und Schreien war zu hören, als ich langsam und unerwartet auf der Anhöhe des Goethefelsen auftauchte. Weil ich in dem Moment nichts tun konnte, spürte ich pure Freude:
Es funktioniert!
Und ehrlich gesagt, das war bisher das schönste Kompliment. Catalog (English)
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I would like to draw your attention to the problem that it is not going well for the bee population in the world and within it’s pollination. The bumblebee is also a bee and the most common one that we see is The Bombus Terrestris, The Earth Bumblebee. I have created this costume in Alvic, Norway and tried to be as exact as possible. I Then, in Darmstadt crafted the pollen baskets and a nest. These baskets are authentically made from biological rye wheat that are usually used to weave bee hives with. I attached the rye wheat together with willow, both of these materials come from the close surroundings of Darmstadt.
For about 3 weeks I worked continuously 9 hours per day, I’ve been weaving at the International Waltkunst Centre. Roger Rigort taught me the techniques, little tricks and finesses of this labor-intensive craft. This started with a big pile of messy rye wheat that needed to be selected by undoing the rye wheatgrass from the rye and collect them in little bunches. Then un-leaving the willow and splitting the willow in 3 parts, I cleaned and pre-bent them for usage. Simple but specific tools where used with patience. Slowly but surely the baskets grew bigger until they became useful objects.
As
The Bombus
I walk down slowly through the bushes with 4 legs in approximately 10 minutes. My proportions in the forest are confusing it seems real and raises curiosity. I’m small because it is far away. The carefully picked slow movements makes you wander …Did I ever pay close attention to this beautiful creature?
The baskets are there to do pollen shopping and are also shaped as pollen. The sad thing is that I can’t find them. I pick up some stones, leaves and branches. Because I’m in such a vulnerable position there are people in the audience whose protection instincts are being activated. This is a surprising element, slowly as I come down the enchanted effect rises, the audience who are told softly to be quiet, slowly they let go and share with me my illusion. They trust my reality to themselves and I convinced them, it’s a great place to be. With almost empty baskets in stillness I disappear in my nest.With pride I dare to say that the Performance of the Bombus is well approved by dogs and children, as the experienced is very realistic. Loud barking or crying is heard as I appeared slowly and unexpectedly from the top of the Goethe Hill. As I could do nothing within the moment itself I felt pure joy,
It works
, and honestly it has been the best compliment so far.