Veranstalter zählt mehr Besucher als in den vergangenen Jahren und rechnet mit einer Steigerung von zehn Prozent – Regnerisches Wetter kein Hindernis – Ausblick auf die zweite Halbzeit: Kindertheater Ronja Räubertochter, Taschenlampenführung für Familien, Performances, Geführte Vorträge und vieles mehr

Darmstadt, 3. September 2014. Der wenig sommerlich anmutende August hat wieder einmal gezeigt, dass es im Wald kein schlechtes Wetter, sondern höchstens falsche Kleidung gibt. Jedenfalls hatte der 7. Internationale Waldkunstpfad bislang unter der anhaltend feuchten Witterung nicht zu leiden. Sein Publikum schlüpfte ins wasserdichte Outdoor-Outfit und schritt beherzt den 2,6 Kilometer langen Rundweg zwischen Böllenfalltor, Goetheteich und Ludwigshöhe ab. Mitsamt den Kapuzen drehten sich die Köpfe mal nach rechts und mal nach links zu den Installationen am Wegesrand, und dank festem Schuhwerk bildeten auch matschige Waldstellen, durch die man stiefeln musste, um an die versteckteren Werke zu gelangen, kein Hindernis für den Kunstgenuss. Wir sind doch nicht aus Zucker, machte eine Mutter ihren Sprößlingen Laune, auch im Regen Freude an dem exklusiven Walderlebnis zu finden.

Nach drei Wochen Öffnung ist Halbzeit am Waldkunstpfad im Forstrevier Böllenfalltor. Die Bilanz fällt gut aus, die exklusive Kunstausstellung unter freiem Himmel zieht immer größere Kreise, sehr zur Freude von Kuratorin Ute Ritschel. Wir haben bisher mehr Besucher als in den vergangenen Jahren, berichtet die rührige Waldkunst-Chefin. Konkret haben nach Zählungen und Schätzungen des Vereins für Internationale Waldkunst, der die Ausstellung verantwortet, vom Eröffnungstag 16. August bis heute rund 10.000 Menschen die 16 Installationen und sechs Performances auf sich wirken lassen. Das entspricht einer Steigerung des Besucheraufkommens von zehn Prozent im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Besonders erfreulich: Teilweise nehmen die Besucher lange Wege auf sich, um die Waldkunst zu sehen. Ute Ritschel selbst sprach mit Gästen aus dem Saarland und aus der Schweiz.

Den größten Zulauf hatte der Waldkunstpfad naturgemäß an den Wochenenden, wenn auch das meiste dort los und der Infostand besetzt war. Zu den nachmittäglichen Führungen fanden sich jeweils bis zu 70 Personen ein. Die Hummel-Performance Bumbus von Linda Molenaar ließen sich rund 350 Neugierige nicht entgehen. Gut angenommen wurde auch das neue Format Geführter Vortrag, bei dem Wissenschaftler ausgewählte Kunstwerke aus ihrer Sicht vorstellen – bis zu knapp 50 Interessierte machten bislang davon Gebrauch.

Nicht weniger positiv entwickelte sich das Kinderprogramm des Waldkunstpfades. Kinderführungen, Workshops und die Reihe Kids meet Artists, bei der sich die Junioren mit Künstlern über ihre Werke unterhalten konnten, zogen jeweils bis zu 30 Kinder an. 20 Kinder und Jugendliche fanden sich mit ihren Eltern zum Bau eines Wildbienenhotels ein – das vergnüglich-kreative und lehrreiche Event im Waldkunstdorf organisierte der Waldkunstverein in Zusammenarbeit mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Guten Zuspruch fand auch der Verkauf am Infostand, wo es ausführliche Lagepläne und Förderbuttons jeweils zum Preis von drei Euro gibt und auch für das leibliche Wohl gesorgt ist. Als Renner erweist sich der Waldkunstbienenhonig, der für fünf Euro über den Tresen geht – seine Herkunft verdankt er 15 fleißigen, im Waldkunstzentrum in der Ludwigshöhstraße 137 beheimateten Bienenvölkern. Zum guten Geschmack kommt die gute Tat: 10 Cent des Verkaufspreises fließen in ein Projekt zur Erhaltung der Wildbienen, das der Geo-Naturpark unterhält.

Ausblick auf die zweite Halbzeit

Das meiste, was bislang war, wird auch noch bis zum Ende des Waldkunstpfades am 28. September sein. Der Infostand bleibt an den Wochenenden geöffnet – samstags von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr. An beiden Tagen gibt es um 15 Uhr öffentliche Führungen zum Preis von fünf Euro, an den Samstagen wird parallel dazu ein eigenes Programm für Kinder angeboten. Individuelle Führungen sind auf Anfrage möglich.

Dennoch hält auch die zweite Halbzeit einige Highlights bereit, die besondere Erwähnung verdienen. Das Kindertheaterstück Ronja Räubertochter zum Beispiel (Premiere am 6. September), oder die Taschenlampenführung am 20. September. Neue Wege geht Ute Ritschel mit den Familienführungen durch Junior Guides, waldkunstinteressierte Schülerinnen und Schüler der nahen Lichtenbergschule, die sich das Wissen von den erwachsenen Führern angeeignet haben und sich nun selbst in dieser Rolle versuchen.

Die zweite Halbzeit in chronologischer Reihenfolge:

Freitag, 5. September
17 Uhr Stadt als Biotop. Über Leidenschaft zur Gestaltung, Geführter Vortrag von Dr. Peter Noller, Soziologe. Treffpunkt Infostand. Teilnahme kostenfrei.

Samstag, 6. September
15-17 Uhr Mikrokosmen und Biotope – Kinder bauen ihr eigenes Kunstbiotop, Kinderführung mit Workshop. Treffpunkt Infostand, Teilnahme drei Euro.
17 Uhr Premiere des Kindertheaterstücks Ronja Räubertochter nach Astrid Lindgren, gefördert von der Bürgerstiftung Darmstadt. Treffpunkt Goetheteich, Teilnahme kostenfrei.

Sonntag, 7. September
11.30 Uhr Einführung zum Kitchen Biotope von Bob Budd (Großbritannien). Kreuzung nach dem Infostand, Teilnahme kostenfrei
14 Uhr Spring Colonies – A Choreografic Map, Besuch der Kolonien mit der Künstlerin Waltraud Munz (Deutschland). Treffpunkt Infostand, Teilnahme kostenfrei.
17 Uhr Ronja Räubertochter

Samstag, 13. September
15-17 Uhr Naturformen im Kinderkunst Laboratorium, Kinderführung mit Workshop. Treffpunkt Infostand, Teilnahme drei Euro.
15-18 Uhr Seegestöber, Interaktion mit Sound Poles von Lutz Nevermann (Deutschland). Goetheteich, Teilnahme kostenfrei.
17 Uhr Ronja Räubertochter

Sonntag, 14. September
12 Uhr Spring Colonies – A Choreografic Map
15-18 Uhr Seegestöber
16 Uhr Performance Seegestöber am Goetheteich. Teilnahme kostenfrei
17 Uhr Ronja Räubertochter

Samstag, 20. September
15-17 Uhr Mikrokosmen und Biotope – Kinder bauen ihr eigenes Kunstbiotop, Kinderführung mit Workshop. Treffpunkt Infostand, Teilnahme drei Euro.
20 Uhr Nachtschwärmer im Kunstbiotop, Taschenlampenführung für die ganze Familie mit Katharina Eckert. Treffpunkt Infostand, Teilnahme fünf Euro, Kinder frei.

Sonntag, 21. September
11 Uhr Urbanisten begegnen Natur, Geführter Vortrag von Peter Werner, Institut für Wohnen und Umwelt Darmstadt. Treffpunkt Infostand, Teilnahme kostenfrei.
15 Uhr Junior-WaldkunstGuides der Lichtenbergschule Darmstadt,, Familienführung. Treffunkt Infostand, Teilnahme drei Euro, Kinder frei.
18 Uhr Einführung zum Kitchen Biotope. Kreuzung nach dem Infostand, Teilnahme frei.

Samstag, 27. September
15-17 Uhr Naturformen im Kinderkunst Laboratorium, Kinderführung mit Workshop, Treffpunkt Infostand, Teilnahme drei Euro.
15-18 Uhr Seegestöber am Goetheteich, Teilnahme kostenfrei.
17 Uhr Moss visitors from outer space, Gespräch mit dem Künstlerpaar 431art – Torsten Grosch, Haike Rausch über ihre Installation. Am Kunstwerk nahe der Ludwigshöhe, Teilnahme frei.

Sonntag, 28. September
15 Uhr Familienführung durch die JuniorWaldkunstGuides
15-18 Uhr Seegestöber am Goetheteich
17 Uhr Performance Seegestöber am Goetheteich

Unabhängig von Zeit und Raum können sich Waldfreunde, Spaziergänger, Jogger, Walker, Hundebesitzer, Kunstinteressierte und alle, die das Angebot spannend finden, zu jeder Tages- und Nachtzeit frei im Kunstwald bewegen und sich ihre eigenen Waldkunsterlebnisse verschaffen. 21 Künstlerinnen und Künstler aus zwölf Ländern laden zum Betrachten ihrer Ideen und Werke ein, die zum Biennale-Thema Kunst-Biotope entstanden sind. Valeria Codara (Italien) etwa mit ihren geräumigen Vogelnestern, in denen sie die Natur und auch die Menschen schützen will; Tim Norris (Großbritannien) empfiehlt ein Verweilen in seinem Habitat, einer eiförmigen, ein wenig an ein Indianerzelt erinnernden Zuflucht, in die man hineingehen und sich auf einer Bank ausruhen kann. Käthe Wenzel (Deutschland) bezaubert mit filigranen Knochenvögeln, Ri Eung Woo (Korea) setzt ein drei Meter hohes, aus massivem Holz gefertigtes Big Wheel (großes Rad) dagegen, und auch die Hängenden Gärten des Bulgaren Rumen Dimitrov zeugen trotz des poetischen Namens von zupackender Manneskraft. Kaidin Lehouelleur (Elfenbeinküste) hat eine zauberhafte Eintrittspforte für den Wald mitten im Wald geschaffen, das Forest Gate. Thomas May (Deutschland) verbindet Waldbäume mit Rasenflächen, Margrit Neuendorf und Olivier Huet aus Frankreich siedelten Pflanzen vom Osthang der Mathildenhöhe, aus dem Gelände des Jagdschlosses Kranichstein und von anderen Orten der Stadt im Wald neu an – Pfröpflinge im Biotop nennen sie den versteckten Minigarten am sanft fließenden Bächlein. Alois Lindenbauer (Österreich) ist mit seinem Wachsenden Boot und einem kleinen Beiboot gleich am Beginn des Waldkunstpfades gut dabei.

Nicht weit von den Booten entfernt steht die Hütte der Künstlergruppe Raabe-Stephan/Piet Trantel (China, Deutschland), die allen Hundehaltern gewidmet ist. Ein solcher sorgt auch dafür, dass man täglich hineingehen und im Wald gesammelte oder geschenkte Dinge wie einen Plüschhund, Fotos mit Hunden oder von Hunden angeknabberte Schäufelchen – alles fein beschriftet – nicht nur durchs Fenster bestaunen, sondern selbst in die Hand nehmen kann. Ute Ritschel erinnert sich: Der Mann kam zu mir und sagte, er gehe ohnehin zweimal am Tag mit seinem Hund in dem Waldstück spazieren. Da könne er doch die Hütte morgens auf- und abends wieder zuschließen. Und so geschah es, er bekam den Schlüssel. Die Waldkunstbesucher freut's.

Der Waldkunstpfad liegt direkt neben dem Polizeipräsidium Klappacher Straße 145 in Bessungen. Der Eingang – gegenüber der Zufahrt zum Marienhospital – ist gut ausgeschildert. Weitere Informationen im Internet unter www.waldkunst.com.

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Weitere Informationen für die Presse

Verein für Internationale Waldkunst e. V.
Ute Ritschel, Kuratorin
Internationales Waldkunst-Zentrum (IWZ)
Ludwigshöhstraße 137, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 7899537 oder 714612
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Web www.waldkunst.com
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